Eine Unternehmung als Werk des Lebens

Ich versuche diese Arbeit, die Produkte meiner Werkstatt, meine Produktempfehlungen und diese Unternehmung unter folgenden Idealen zu beginnen und durchführen:

Der Mensch wird angesehen als ein Wesen, das aus Leib, Seele und Geist besteht. Dem entsprechend sollen Zusammenarbeitsformen entwickelt werden, die der Würde des Menschen förderlich sind (Menschenwürde). Darunter werden als zu entwickelnde Felder gesehen: Eine gedeihliche Verbindung zwischen Kunst und Geistesleben auf der einen und Wirtschaft und Technik auf der anderen Seite zu finden (Kunst- und Wissenschaftsförderung). Ausarbeitung eines natur- und geistgemäßen Umgangs mit allen Gegebenheiten des Lebens (Naturgesundung). Entwicklung von Organisationsformen, die der Dreigliederung von Geist, Seele und Leib entsprechen (Sozialorganismus). So dass in den lebendigen Organisationsformen gelten kann: Freiheit im Geistesleben (Geist), Gleichheit im Rechtsleben (Seele), Brüderlichkeit im Wirtschaftsleben (Leib). Eine Wirtschaftsform zu finden, wo jeder Mensch sehen kann, dass die Früchte seines Tuns seinen Mitmenschen zu gute kommen, so wie er selbst von den Früchten des Tuns seiner Mitmenschen lebt (gerechte Wirtschaft).

Ziele meiner Unternehmung

1.Für alle verbundenen Menschen einen Beitrag zu ihrer Würde als Mensch leisten, entsprechend ihres Wesens, das aus Physischem, Seelischem und Geistigem besteht.

2.Eine solche Wertschöpfungsfähigkeit herzustellen und langfristig zu sichern, dass für alle Beteiligten ein gewisses Kulturminimum (an privater Wohnfläche, Heizung, Ernährung, Kleidung, sozialen und geistigen Möglichkeiten) gesichert ist.

3.In den Herstellungs-, Lager-, Verteilungs- und Vertriebsabläufen sollen sachlichster Technologie-, Natur-, Rohstoff-, Zeit-, Organisations- und Mitteleinsatz fortwährend angestrebt werden.

4.Es werden Wege gesucht die Natur so zu nutzen, dass sie den Menschen ein würdiges Leben ermöglichen, dass Tier- und Pflanzenwelt erhalten bleiben und bestehende Rohstoffe in möglichst geringem Umfang zerstört werden. So dass versucht wird Natur im Gesamtzusammenhang immer weniger zu zerstören (begangene Schäden an der Natur wieder gut zu machen) und nach Möglichkeiten zu forschen, Natur auch wieder heilen zu können.

5. Arbeit an den Fragen: Was ist Wirtschaft, wofür ist Wirtschaften gut, wie geht man mit Geld um, was sind handelbare und was sind nicht handelbare Waren.

6.Im Umgang mit Geld sehen wir als wichtig an, die Unterschiede der Geldqualität zu beachten. Junges Geld entsteht mit der Herstellung, dem Verkauf und Verbrauch von Waren, ist also Verbrauchsgeld. Geld, das in Verbindung damit steht, dass neue Wertschöpfungsfähigkeiten (Kapital) in Form von Maschinen, Anlagen und Organisationen geschaffen werden, sollte den dazu befähigten Menschen (Unternehmende) als Leihgeld zukommen. Die Wirtschaftsüberschüsse erschließen Freiräume und Freizeiten, die für freie Ausbildung der Menschen, für das Heranwachsen der Jungen, der wohlverdiente Ruhestand der Alten und für geistig/künstlerisches Schaffen gewidmet werden können. Sie sind als Geschenk der gerade tätigen Menschen an die anderen zu betrachten und somit ein Schenkgeld.

7.Jede Organisationsform, ob innerbetrieblich, zwischenbetrieblich oder in größeren Gesellschaftszusammenhängen beinhaltet einen: 1. Geistig - Ideenhaft-Kulturellen, einen 2. Seelisch-Organisierenden-Rechtlichen und einen 3. Physisch-Tätigen-Wirtschaftlichen Teil. Jeder dieser Bereiche soll seiner Qualität nach gestaltet und berücksichtigt werden: 1. Freiräume, um neue Schöpfungen, Forschungen, Entwicklungen, Ideen aufnehmen und ausarbeiten zu können. Geisteskräfte und Ideen brauchen Schalen, Formen, in denen sie sich, weil völlig neu, frei ausgestalten können. So brauchen Menschen solche Freiräume. 2. Für das Gerechtigkeitserleben im gemeinsamen Leben, Arbeiten und Gestalten müssen gerechte Regeln und Beziehungen festgelegt sein, die jedem Menschen gleiche Rechte für den Rechtsbereich gewähren. 3. Brüderlichkeitserleben ist dem Menschen im Bereich des wirtschaftlich-tätig Seins dann möglich, wenn er sein Tun als helfende Tat für den Mitmenschen erleben kann. Aber auch in der Gewissheit, dass ihm selbst die Früchte der Taten seiner Mitmenschen zugute kommen.

8. Der Mensch interagiert in physischen, seelischen und geistigen Dingen mit seiner Umwelt, nach diesem Gesichtspunkt entsprechend wird das Arbeitsumfeld zu gestalten versucht.

9.Im menschlichen Leben spielen die Rhythmen des Individuums, von Tag und Nacht, Tätigkeit und Ruhezeit, Anstrengung und Entspannung usw. eine bedeutende Rolle, auch dies soll in der Gestaltung der Arbeitszusammenhänge Beachtung finden.

10.Vertrauen in den Mitmenschen wird als eine Voraussetzung für ein gedeihliches Wirtschaften betrachtet. Um dies zu fördern, werden die Einkommenssituationen aller unmittelbar beteiligter Menschen möglichst veröffentlicht, sodass ein Zustand von offenen Büchern erreicht werden kann.

Informationspolitik

  1. Warum werden welche Formen, Farben und Materialien eingesetzt

  2. Umgang mit den empfangenen Leistungen

  3. Wie wird der Schaffens- und Produktionsprozess gestaltet

  4. Berücksichtigung der Menschenwürde

  5. Leistungsbeschreibung

  6. Geschäfts- und Vertragsbedingungen

  7. Lieferzeit

Menschenwürde in der Wirtschaft?

Eigentlich kann nur der Mensch als Mittelpunkt, Grundlage und Ausrichtung jeder wirtschaftlichen Tätigkeit gesehen werden. Auf der Grundlage des Bewusstseins vom Menschenwesen kann dann versucht werden, das Handeln im Vertrauen an das Gute im Menschen auszurichten aber die Möglichkeit des Bösen in Betracht zu ziehen. Mit dem Ziel die Würde des Menschen zu fördern, sollten Wege gefunden werden, jedem Menschen die ihm entsprechenden Lebensbedingungen in der Welt zu ermöglichen.

Der Mensch und die Menschheit sind eine sich in Entwickelung befindliche Wesenheit und Gemeinschaft, entsprechend diesem Umstand geht es nicht um das schnelle Erreichen physischer Ziele sondern um das würdige Gehen der Wege. Vieles in dieser Welt würde es ohne das Opfer, das die einen den anderen gebracht haben nicht geben. Daher kann und soll auch das Wirtschaften und das gemeinsame Tun in einer christlichen (Brüderlichen) Gesinnung und im Verständnis des Opferns für die Anderen erbracht werden.

Alles Neue entsteht aus einem Vertrauen in Welt, Gott und Mensch. Was noch nicht ist hat keine versicherte Garantie, dass es kommen mag. Wird es aber nicht gewagt, so kann es auch niemals sein. Daher ist es das Vertrauen auf Freiheitskraft, Schaffenskraft, schöpferische Fähigkeiten und Menschenliebe, das uns weiterbringt und nicht das ängstliche Festhalten am Bestehenden.

Daraus gibt sich auch die Notwendigkeit eines Menschenrechtes auf Irrtum, Fehler, Krankheit und auf die ihnen folgenden Hoffnungen auf Veränderung und Weiterentwicklung. Der Mensch kann auf seine eigene Urteilskraft, auf die Stärke wahrer Gemeinschaft und die Kraft einer Idee in der Umsetzung des Neuen und Kommenden und auf das gegenseitige Verzeihen bauen.

Mitmenschlichkeit im Wirtschaftsleben

Das Wirtschaften ist die mitmenschliche (Brüderlichkeit*) Versorgung aller Menschen mit Waren, Gütern, Dienstleistungen, sowie die Bereitstellung von Kapitalien und Finanzwerten zur individuellen, sachlichen Nutzung. Wirtschaft ist dann ein Tun für den Anderen. Tue ich für den Anderen (Mitmenschen) trägt dies zu einem gedeihlicheren Gemeinwohl bei, indem ich darauf vertrauen kann, dass auch mir Entsprechendes zukommt.

Was an Verbrauchsgütern für die Menschen hergestellt wird entspricht über längere Zeiträume betrachtet auch den Wertschöpfungsfähigkeiten. Alle Waren der Wirtschaft müssen also einmal hergestellt werden. Durch die fortschreitende fachliche und technische Entwicklung kommt es zu einer immer weitergehenden Verfeinerung der Tätigkeiten, einer Arbeitsteilung der Menschen. Aufgrund der Arbeitsteilung können mehr Dinge mit weniger Aufwand in größerer Menge und Qualität hergestellt werden. Sie bedingt auch, dass kein Mensch mehr nur für sich tätig sein kann, sondern für den Mitmenschen.

Rudolf Steiner stellt in seinem Sozialen Hauptgesetz fest (1906): „Das Heil einer Gesamtheit von zusammenarbeitenden Menschen ist umso größer, je weniger der einzelne die Erträgnisse seiner Leistungen für sich beansprucht, das heißt, je mehr er von diesen Erträgnissen an seine Mitarbeiter abgibt, und je mehr seine eigenen Bedürfnisse nicht aus seinen Leistungen, sondern aus den Leistungen der anderen befriedigt werden.“

So kann aus arbeitsteiliger, technischer und sozialer Sicht Arbeit als ein Tun für den Mitmenschen erkannt werden. Geschaffene Dinge werden dann von Menschen an andere Menschen im Austausch gegen andere Waren gegeben. Als Hilfsmittel und Werkzeug des Warenaustausches wurde das Geld entwickelt, dessen Wert sich mit den geschaffenen Dingen gebildet hat, das sich an den Austauschvorgängen (Kauf und Verkauf) konkretisiert, also einen Rechtstitel für die Einlösung in Waren oder Dienste darstellt und das mit dem Verbrauch der Dinge wieder an Wert verliert.

Ein Menschenbild

Geistiges, Seelisches, Leibliches ist Teil des Menschen, der Mensch kann also in drei verschiedenen Qualitäten erkannt werden (Dreigliederung). Die wesentlichen Kräfte des Menschen sind: Denken, Fühlen und Wollen (Seelenkräfte). Der Mensch ist als geistig-seelisches Wesen geschaffen, das sich bei seiner Geburt mit einem physischen Körper verbindet und bei seinem Tode wieder davon löst (ewige Entität). Der Mensch hat ein vorgeburtliches und ein nachtodliches Leben, das Leben zwischen Geburt und Tod auf der Erde ist also eine abgegrenzte Zeitspanne in dem Leben des ewigen Wesenskern des Menschen. Dieser ewige Wesenskern ist unverwechselbar und jeweils einzigartig (Das Ich). Dieses Ich bildet sich der Mensch in den wechselnden Leben auf Erden und in den geistigen Welten heran.

So verläuft das Ideal des Menschenweges von der Einheit mit Göttlichem über ein Erleben des Bösen und die Verwandlung desselben durch Welt- und Wesensliebe hin zur Eigen- und Egoismusausbildung und damit zur geistigen Selbstständigkeit und Freiheit.

Der Mensch nimmt Notwendigkeiten seines Schicksals aus Vorleben und kommenden Weltereignissen in sein heutiges Leben mit, um es gemeinsam mit den Mitmenschen und dem Weltenganzen ausleben zu können und zu verwirklichen (Schicksal). Aufgrund des jeweils einzigartigen Schicksals und der Entwicklung jedes Menschen ist jeder von uns eine besondere Wesenheit. Menschen können daher auch verschiedene Veranlagungen für fachliche, soziale und moralische Fähigkeiten haben (Verantwortung und Menschenwürde). Entsprechend diesen können Menschen an verschiedenen Stellen der Gesellschaft wirken.

Nicht eine Hierarchie der Macht oder des Geldes sollte daher angestrebt werden, sondern eine der fachlichen, sozialen und moralischen Fähigkeiten. Das Ziel kann also sein, eines jeden Menschen Würde zu achten und zu fördern. Der Stärkere versucht, die ihm eigenen Fähigkeiten in den Dienst der Schwächeren zu stellen, damit man sich gegenseitig tragen und helfen kann.

Ein Weltbild

Stellte man sich die Frage nach einer bewussten Anschauung der Welt, so kann wer will die Welt anschauen als gegliedert in eine geistige, eine seelische und eine physische Welt. So kann wer will den Menschen auch erkennen als Teil dieser drei Welten. Daraus folgt ein Erkennen, dass Seelisches und Geistiges überall das Physische durchdringt. Wo die Welt auch als eine geistige und seelische Welt verstanden wird, kann das Dasein von Wesenheiten anerkannt werden, deren Sein nicht auf der Materie beruht. So gibt es geistige Wesenheiten, die in Bezug auf ihre Fähigkeiten, ihre Kräfte, ihre Umfassendheit, ihre moralischen Möglichkeiten und ihre Entwicklung über und solche die unter dem Menschen sich befinden und im Materiellen nicht wahrnehmbar sind. In unserer Welt entwickeln sich Wesen von einem Vergangenheitszustand über das gegenwärtige Sein zu einem Zukunftszustand. Diese Entwicklung geht einen aus dem Geistigen impulsierten, gewollten Gang, der die Möglichkeit zur Freiheit für den Menschen in sich trägt. Jedes Ding der Erde ist in der einen oder anderen Weise auch von Seelischem und Geistigem durchdrungen. Dies bestimmt das Vorgehende, daher gibt es auch keine Zufälligkeit der Materie. Vieles dieser Welt ist durch Opferung von höheren und niederen Wesen entstanden ohne deren Opfer die Welt nicht so sein könnte wie sie Heute ist.

Es gibt Wesenhaftes, das man Böses nennen kann: Es ist zur falschen Zeit am falschen Ort, oder will eine berechtigte Entwicklung zu falschen Zielen hin ablenken. Oder es will die Wahrheit nicht haben, will des Menschen Entwicklung verhindern oder gegen das Göttliche wirken. Auch dieses Böse ist von grundlegender Bedeutung für die Freiheit. Mensch und Welt sind aus einem Niederstieg aus dem Geistig-göttlichen in die Materie zu dem geworden was sie nun sind. Durch das zur Zeitenwende stattfindende Hineinopfern des Christus in dieses Irdische zur Hilfe für Mensch und Erde konnte ein Wendepunkt entstehen von dem an ein Aufstieg von Mensch und Welt möglich wird. Seit damals ist der Christus-Impuls mit der Erde und der Menschheitsentwicklung eng verbunden.